Die THG-Minderungsquote (THG-Quote) im Überblick

Was ist die Treibhausgasminderungsquote und wie beeinflusst sie den Verkehr?

Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die deutschen Treibhausgas-Emissionen (hauptsächlich CO2) bis 2025 um 40 % gegenüber 1990 zu mindern.

Auch der Verkehrssektor muss dafür seinen Beitrag leisten, denn der wachsende Straßengüterverkehr und der zunehmende Absatz von Dieselkraftstoff erschwert eine landesweite Reduktion der Treibhausgase. Aus diesem Grund wurde die gesetzliche Treibhausgasminderungsquote (kurz: THG-Quote) ins Leben gerufen. Die THG-Quote ist ein politisches Instrument, das in Deutschland eingesetzt wird, um die landesweiten Emissionen im Verkehr zu verringern und erneuerbare Energien in der Mobilität zu fördern. Sie fungiert als Klimaschutz-Instrument, das die EU-Vorgaben von 14% erneuerbaren Energien im Verkehr bis 2030 vorantreiben soll und wird durch die Bundesimmisionsschutz-Verordnung (konkret: 38. BImSchV) reguliert.

Hohe THG-Emissionen sind vor allem auf fossile Kraftstoffe, speziell die Mineralölwirtschaft zurückzuführen. Durch die THG-Quote werden diese Unternehmen gezwungen, ihre THG-Emissionen um einen bestimmen Prozentsatz zu reduzieren und in emissionsärmere Alternativen zu investieren. Halten quotenverpflichtete Unternehmen die Vorgaben nicht ein, müssen sie eine Strafzahlung für die ausgestoßenen Treibhausgase pro Tonne leisten. Da diese Unternehmen die vorgegebene Quote oftmals nicht alleine erreichen können, wird ihnen der sogenannte
THG-Quotenhandel ermöglicht.

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Freie Straße im Grünen

Emissionen im Verkehr

Das Diagramm zeigt den CO2-Ausstoß im Verkehr für Deutschland. Das Ziel ist es, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 40% zu reduzieren. Um die Emissionen langfristig zu mindern, ist deshalb die Förderung von Elektromobilität, die von erneuerbaren Energien angetrieben wird, ein wichtiger Faktor. Quellen: UBA (2020a), UBA (2020b)
Elektroauto wird an öffentlicher Ladestation geladen

So funktioniert der Handel mit der Treibhausgasminderungsquote

Da quotenverpflichtete Unternehmen zumeist ihre Emissionen nicht alleine reduzieren können, wird ihnen der Handel von THG-Quoten mit Unternehmen ermöglicht, die emissionsarme Kraftstoffe, z.B. Strom für Elektromobilität, in den Verkehr bringen. Solche Unternehmen sind beispielsweise Energieversorgungsunternehmen und Betreibende von Ladestationen, die sich für ihren in Verkehr gebrachten Strom Zertifikate beim Bundesumweltamt ausstellen lassen können. Diese Zertifikate können quotenverpflichtete Unternehmen erwerben und damit ihre Vorgaben zur Emissionsreduktion gemäß Bundesimissionsschutzgesetz (§ 37 BImSchG) erfüllen.

Durch diese Marktmechanismen wird die erneuerbare Energiewende im Verkehr quer-subventioniert, langfristig setzen sich emissionsarme Antriebstechnologien durch.

 
THG-Quote wird im Gesetzesbuch beschrieben

Wer kann von der THG-Quote profitieren?

In erster Linie ist die THG-Quote ein Klimaschutz-Instrument, weshalb die Umwelt am meisten von dem Gesetz profitieren soll. Finanziell kann sich das aber auch auf Energieversorgungsunternehmen und Ladestationsbetreiber*innen auswirken, die mit der Bereitstellung von Strom in der Elektromobilität einen emissionsarmen Verkehr unterstützen. Gleichzeitig hat sich das Gesetz (laut den Referentenentwürfen vom 25.09.2020) aber auch für Privatpersonen und Fuhrparks geöffnet, die Elektrofahrzeuge besitzen und nutzen. Seit 2022 können deshalb auch E-Mobilist*innen von der THG-Quote profitieren und Zusatzerlöse generieren.

Der Weg zur Treibhausgasminderungsquote

 

1974

Das Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) gilt seit 1974 in Deutschland. Dieses überschaut die deutschlandweiten THG-Emissionen und deren negative Auswirkungen

2007

Eine Änderung des BImScHG wurde zunächst 2007 festgelegt. Sie besagte, dass Unternehmen, die fossile Kraftstoffe in den Verkehr bringen, zusätzlich zu den konventionellen Kraftstoffen, eine bestimmte Menge Biokraftstoffe verkaufen müssen. Diese Veränderung basiert auf der EU Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED) und der EU Kraftstoffqualitätsrichtlinie (FQD).

2015

Ab 2015 sollte nun nicht mehr die Menge der fossilen Kraftstoffe die Menge der Biokraftstoffe bestimmen, sondern die Höhe der ausgestoßenen Treibhausgas-Emissionen. Die Mineralölwirtschaft wird dabei verpflichtet, ihre THG-Emissionen jedes Jahr um einen bestimmten Prozentsatz (gegenüber einem Referenzwert) zu verringern.

2018

Seit 2018 können nun auch andere emissionsärmere Kraftstoffe (wie z.B. strombasierte Kraftstoffe und biogene Flüssiggase) für die Minderung angerechnet werden. Der festgelegte Prozentsatz für die Minderung steigt regelmäßig. Diese festgelegte Minderung nennt man Treibhausgas-Minderungsquote.

2021

Die THG-Quote 2.0 erlaubt es auch Ladepunktbetreiber*innen und E-Mobilist*innen am Quotenhandel teilzunehmen. Mit ihrer Einführung sollen die neuen EU Erneuerbare-Energien-Richtlinien (RED II) eingehalten werden.