Das Klimaschutz-Instrument THG-Quote schnell erklärt

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Die Treibhausgas-Minderungsquote, kurz THG-Quote,  stellt ein politisches Instrument dar, welches den Verkehrssektor aufmischt und zu mehr erneuerbarer Energie auffordert. Wie sich die Quote entwickelt hat und welche Bedeutung sie als Klimaschutz-Instrument darstellt, wollen wir euch in diesem Artikel erläutern.

In Bangladesch steht ein Drittel des Landes unter Wasser; Arktis, Amazonas und Kalifornien brennen und Deutschland befindet sich im dritten Dürrejahr in Folge. Die Klimakrise ist nichts, was in Zukunft passiert, sondern etwas, dass schon in vollem Gange ist. Die Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen), welche das Klima weiter anheizen, müssen drastisch gesenkt werden. Deshalb gibt es für die Reduktion der THG-Emissionen verschiedene Mechanismen in der EU und in Deutschland. Das EU-Emissionshandelssystem (the European Union Emissions Trading System) reguliert in Europa den Energie-Sektor. In Deutschland gibt es darüber hinaus die Treibhausgas-Minderungsquote für den Verkehrssektor.

Die Klimakrise ist nichts, was in Zukunft passiert, sondern etwas, das schon in vollem Gange ist.

Der Weg zur Treibhausgas-Minderungsquote als Klimaschutz-Instrument

Das Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) gilt seit 1974 in Deutschland. Dieses überschaut die deutschlandweiten THG-Emissionen und deren negative Auswirkungen. Seitdem das Gesetz in Kraft getreten ist, wird stetig versucht es zu verbessern. Aus diesem Grund wurde 2007 zunächst festgelegt, dass Unternehmen, die fossile Kraftstoffe in den Verkehr bringen, zusätzlich zu den konventionellen Kraftstoffen, eine bestimmte Menge Biokraftstoffe verkaufen müssen. Diese Veränderung basiert auf der EU Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED) und der EU Kraftstoffqualitätsrichtlinie (FQD).

Eine Weiterentwicklung wurde 2009 beschlossen: Ab 2015 sollte nun nicht mehr die Menge der fossilen Kraftstoffe die Menge der Biokraftstoffe bestimmen, sondern die Höhe der ausgestoßenen THG-Emissionen. Die Mineralölwirtschaft wird dabei verpflichtet, ihre THG-Emissionen jedes Jahr um einen bestimmten Prozentsatz (gegenüber einem Referenzwert) zu verringern.

Wie die THG-Quote heute funktioniert

Ab 2018 können nun auch andere emissionsärmere Kraftstoffe (wie z.B. strombasierte Kraftstoffe und biogene Flüssiggase) für die Minderung angerechnet werden. Der festgelegte Prozentsatz für die Minderung steigt regelmäßig (siehe Tabelle). Diese festgelegte Minderung nennt man Treibhausgas-Minderungsquote.

Quelle: https://www.zoll.de/DE/Fachthemen/Steuern/Verbrauchsteuern/Treibhausgasquote-THG-Quote/Quotenverpflichtung/Quotenhoehe/quotenhoehe_node.html

Quelle: https://www.zoll.de/DE/Fachthemen/Steuern/Verbrauchsteuern/Treibhausgasquote-THG-Quote/Quotenverpflichtung/Quotenhoehe/quotenhoehe_node.html

Die THG-Quote darf dabei nicht mit dem deutschen nationalen Emissionshandelssystem (nEHS) verwechselt werden, auch wenn es bei beiden Klimaschutz-Mechanismen einige Parallelen und Wechselwirkungen gibt. Das nEHS tritt ab 2021 für die Sektoren Verkehr und Wärme in Kraft. Im Gegensatz zur THG-Quote, die den Fokus auf Emissionsminderungen legt, geht es im nEHS um den gesamten Treibhausgas-Ausstoß. Für jede Tonne THG-Ausstoß müssen die betroffenen Unternehmen in diesen Sektoren (unabhängig von der THG-Quote) Emissionsrechte kaufen und dafür einen Marktpreis bezahlen. Die Unterschiede und Gemeinsamkeiten beider Instrumente kannst du in unserer Tabelle vergleichen:

Die THG-Quote wird mit dem nEHS in einer Tabelle verglichen

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Treibhausgas-Minderungsquote ein markt-basiertes Klimaschutz-Instrument ist, das darauf abzielt, mehr erneuerbare Energien in den Verkehrssektor zu bringen und dadurch die klimaschädlichen Treibhausgase zu reduzieren. Mit Hilfe der THG-Quote wird die Mineralölwirtschaft dazu motiviert, mehr in erneuerbare Technologien zu investieren. Darüber hinaus ermöglicht sie eine Energiewende im Verkehr und ist politisch steuerbar.


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Klimaschutz-Ambitionen der neuen THG-Quote 2.0

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